VEB KÜHLOMAT, BERLIN – EIN GRAFFITI-WUNDERLAND

Tatsächlich ist dieser Ort in Berlin einer der seltsamsten und verrücktesten Orte, die ich bisher visualisiert und erkundet habe. Was ich hier zeige, ist jedoch keineswegs umfassend, denn dieses riesige Gelände ist eher ein wildes industrielles Labyrinth von Ruinen im ständigen Wandel, ein echter Abenteuerspielplatz mit unterschiedlichen Gesichtern und vielfältigen riskanten Ambitionen.I

Der Ort ist besser bekannt unter seinem ursprünglichen Namen „Flughafen Johannisthal“ und wurde bis in die frühen 50er Jahre des letzten Jahrhunderts als Flughafen genutzt. Aufgrund ihrer Lage im Ostteil Berlins wurden die Anlagen dann von der Verwaltung der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik unter dem Namen VEB Kühlomat in eine riesige industrielle Produktionsfläche für Kühlgeräte umgewandelt. Nach der Vereinigung Deutschlands wurde dieser Industriestandort Anfang der 90er Jahre des letzten Jahrhunderts geschlossen und liegt nun im Dornröschenschlaf.

Ich habe den seltsamen Ort für ein paar Stunden besucht und daher nur einen Teil des endlosen technischen Dschungels gesehen, in dem die Natur versucht, alles recht schnell wieder zu verdecken. Überall liegen Trümmer im Weg wie durchdachte Hindernisse, aber gefährlicher sind unerwartete Löcher im Gelände und der schlechte Zustand der Hallen, Hangars und Gebäude, in denen es in den letzten Jahren zu mehreren Bränden gekommen ist, was das Gelände nicht sicherer und ein wenig unheimlich macht.

Indem ich also an diesem verzauberten Ort umherschlenderte, begleiteten mich immer viele nervöse und beharrliche Geräusche auf meinem unbekannten Weg, als würde der Boden über sein Schicksal trauern und sich beschweren – ächzende Holzbalken, sich auflösende Wände und ein seltsam scharfer Wind, der um die nächste Ecke heruntergekommen wehte was zu einem widersprüchlichen, aber insgesamt reinem Staunen führt.

Der phantastische Ort zieht viele kreative Menschen an, ein offenen und freien Raum für ihre vielfältigen Ambitionen im Bereich Wandmalerei und Graffiti. Und es ist faszinierend zu erkennen, wie ein wenig Farbe einen Ort des Verfalls in etwas anderes und wieder völlig Neues verwandeln kann.

In der deutschen Hauptstadt gibt es zwar immer noch viele solcher Orte, aber die Zahl nimmt ohnehin ab. Daher ist auch nicht klar, wie lange dieser Standort in seiner jetzigen Form noch bestehen wird, da die Stadt hier in naher Zukunft den Bau neuer Häuser mit dringend benötigten Wohnungen plant.

Wer in dieses Labyrinth eintauchen möchte, findet es in Berlin-Treptow am Segelfliegerdamm. Man muss nur nach Möglichkeiten suchen, um den Zaun zu überwinden, solche Möglichkeiten gibt es immer irgendwo.

P.S.  Alle Photos sind vom September 2018, meine Gesundheit erlaubt derartige Aktivitäten derzeit leider nicht, sonst hätte ich gerne mal wieder vorbeigeschaut.

IN HOSPITAL ANOTHER LOST PLACE

Due to a post-traumatic stress syndrome I am actually in a hospital for an adequate treatment. On the premises of the hospital I discovered this morning at 4:45 a.m just another lost place: an old boiler house from early 20th century being no longer in use.

 

This discovery was accompanied by a lot of birds performing their usual morning concert including one lonesome nightingale. So even in a real crisis astonishing and nice discoveries may be made very unexpectedly and all of a sudden.