EGYPT – TO THE OASIS OF SIWA VIA MARSA MATRUH

“A sense of humor is the pole that adds balance to our steps as we walk the tightrope of life.”  (Arabic proverb)

A very mythological place in Egypt is the Oasis of Siwa which was not so easy to reach in 1985. From Alexandria I took a regional bus to the small town of Marsa Matruh being situated at the coast not far away from the Lybian border in the very West. On the photo above and hereunder you see a typical street-scene with a donkey cart and of course the old bazaar there. But I had to stay in this town in order to get a special permission from the local authorities for visiting the Oasis of Siwa (being also a military’s exclusion zone), this alone took me around 2 days. It is a rural area, just normal life and more unspectacular except one very strange and bizarre exhibition on the outskirts of Marsa Matruh.

I am quite sure that this must be the only place in the world where a museum honours the Nazi general Erwin Rommel with the still existing Rommel’s Cave Museum (see photo hereunder). Just before Rommel’s Beach is the cave system where Rommel planned the axis forces’s military operation during WW II. The caves are now home to a small museum that displays some of his personnel effects and the maps he drew up here presenting him as a hero. The Egyptians did not like very much to be part of the British Empire while their great hope to become independent after WW I was not respected by the colonial powers at Versailles. So the Egyptians appreciated when the German Wehrmacht invaded Northern-Egypt in the naive hope for a principal change of their fate after being first occupied by the Osmans for long time and then later by the British. And they especially admired the combat strategy of Rommel in North-Africa standing in the tradition of the Bedouins. Although Rommel committed suicide in October 1944 due to imminent punishment after an officer’s rebellion against Hitler, this place made me dazzled and speechless however as the complete museum did simply ignore the devastation of great parts of Europe, the holocaust and the millions of other deaths as a result of Nazi-German cruelties (27 millions dead people alone in the former Soviet-Union).

After this unexpected historical abyss, I was happy to leave Marsa Matruh for my visit of the Oasis of Siwa which was also reachable by a daily bus through the Lybian desert. On the way to Siwa a lot of military vehicles could be seen because the Egyptian army held some military compounds in the oasis. Those days the crazy colonel Muammar Ghaddafi was the revolutionary head of the Lybian state, and the Egyptians simply did not trust him. Therefore, the whole territory stood under special military’s control. The street to Siwa was not in the very best condition but this is nothing unusual in a desert with great differences in temperature from day to night. It took around 3.5 hours with the bus from Marsa Matruh to Siwa, so I did arrive in the early afternoon when it was really hot, not surprisingly hardly anybody on the streets of Siwa upon my arrival.Not far away from the bus station I found a rather simple hotel in the oasis, I think it was the only one, but it offered good protection against the burning sun and strong heat, what was the most important here. The breakfast and meals were of more modest character, and in the oasis in general a mediaval feeling struck my mind as if being hardly put back in time.

The oasic region of Siwa is the only place in Egypt with a Berber population (ca. 23,000), culture and language called Siwi. It is lying in the Qattara depression around 18 m under sea-level, therefore water finds very easily its way to the surface being the basis for life in a desert. The agriculture of Siwa comprises mainly the massive production of dates and olives but as well also diverse vegetables for daily life and local consumption. So vast areas are simply covered by the evergreen date palm-trees.

The history of the oasis can be followed back in history till the 18th Pharaonic dystany (1,500 B.C.). At that time the climate was much better and North-Africa much greener, hence the Egyptians erected here an important Temple of Amun – a location with a very well-known oracle. Even Alexander the Great made use of this powerful oracle of Siwa and upon his visit was welcomed as the true sun of Zeus. The next two photos show the debris and ruins of the Temple of Amun in Siwa.

The course of time created surreal landscapes here being once the meeting rooms of famous and powerful people. But I had more places to discover in Egypt, so my time in Siwa was limited because now the endless Nile valley was calling me.

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Siouxsie and The Banshees, Arabian Knights, 2014

BESTEIGUNG DES BERGES SINAI IN ÄGYPTEN

Warum wandert eine weltliche Person wie ich auf den mythologischen Berg Sinai (arabisch: Gebel Musa, 2.285 m) im Oktober 1985? Der Moses-Berg liegt im Herzen einer bergigen Wüste auf der gleichnamigen Halbinsel, nun, ich muß wirklich mein Gehirn und mein Gedächtnis anstrengen, da ich während dieser selbstorganisierten 4-wöchigen Reise durch ganz Ägypten vor langer Zeit kein Tagebuch geschrieben hatte. Zumindest existieren noch ein paar analoge Fotos,  und die müssen daher als unterstützende Schreibanleitung dienen.

In den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts war das Reisen viel aufregender und unvorhersehbarer als heute. Zur Vorbereitung meiner Reise nach Ägypten habe ich lediglich ein Flugticket nach Kairo gebucht, ein wenig im Voraus gelesen und einen Reiseführer zur Orientierung mitgenommen, der mich sehr zuverlässig zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten des Landes führte. Ich hatte jedoch nie ein Problem, irgendwo eine Unterkunft zu finden, nur hingehen und fragen musste ich, während ich manchmal einfach mit Händen und Füßen kommunizierte. Ich sprach kein Arabisch und in Ägypten sprachen nicht alle Englisch, besonders in den ländlichen Gebieten.


Im südlichen Sinai wurden viele Steininschriften aus dem 15. Jahrhundert vor Christus gefunden. Sie sind in Piktogrammen geschrieben, Zeichen, die die Anfangskonsonanten von Wörtern darstellen, deren Bedeutung zuvor durch ein Bild vermittelt wurde – eine entscheidende Phase zwischen bildlicher Darstellung und phonetischer Schrift.

Jean Starcky / Pierre Bordreuil, 1975, “L’Invention de l’alphabet”

Ich erreichte den Sinai mit dem Bus von Kairo nach Suez, dort nahm ich ein Sammeltaxi, einen alten Peugeot, der von einem örtlichen Beduinen mit großem Stolz gefahren wurde. Der Fahrer hielt von Zeit zu Zeit in der Sinai-Wüste an, wo Beduinen in Zelten wohnten, um ein kleines Gespräch zu führen oder um nur einfach mit der rechten Hand zu winken. Die linke Hand darf aus Gründen, die ich nicht im Detail erläutern möchte, nicht zum Begrüßen oder Essen verwendet werden. Das Einzige, was ich in dieser Hinsicht raten kann, immer Taschentücher aus Papier bei sich zu haben, da das gewohnte Toilettenpapier oft nicht verfügbar war, stattdessem nur eine Flasche Wasser. Das Sammeltaxi brachte mich schließlich völlig sicher ins Zentrum des Sinai und zum griechisch-orthodoxen St. Katharinen-Kloster (siehe nächstes Foto unten).


Das Kloster ist ein ziemlich belebter Ort mitten in der Wüste an der Öffnung einer Schlucht am Fuße des Berges Sinai und ist zudem UNESCO-Weltkulturerbe. Das Gebäude ist eines der ältesten christlichen Klöster der Welt und wurde zwischen 548 und 565 erbaut, es bietet auch die älteste kontinuierlich betriebene Bibliothek der Welt. Der Name stammt aus der antiken Überlieferung, dort erzählt man sich die Geschichte von Katharina von Alexandrien, einer christlichen Märtyrerin, die zum Tode durch Rädern verurteilt wurde, als dies sie nicht töten konnte, wurde sie enthauptet. Die christliche Mythologie besagt, dass Engel ihre sterblichen Überreste später zum Berg Sinai brachten, wo Mönche aus dem nahen Kloster ihre Überreste um das Jahr 800 fanden. Viele christliche Pilger besuchen diesen Ort, und das Kloster bietet ihnen und allen anderen, die hier sein und/oder wie einst Moses auf den Berg klettern möchten, eine Bleibe.


Hier in einer spektakulären Wüstenlandschaft mit all diesen alten Geschichten und Erwartungen zu sein, war schon ein ganz besonderes Erlebnis. Soweit ich mich erinnern kann, verbrachte ich zwei Nächte im Kloster, und an einem sehr frühen Morgen um ca. 4 Uhr, als alles noch völlig dunkel und mysteriös war, begann der Aufstieg zum Berg Sinai zusammen mit ungefähr 40 Personen. Zu dieser Zeit ist es in der Wüste kühl und angenehm, so dass das Marschieren nach oben nur etwa 2,5 Stunden auf einem nicht allzu schwierigen Weg dauerte. Kurz vor Sonnenaufgang erreichten wir die Spitze des Berges Sinai, in diesem Moment waren alle umliegenden anderen Berge in ein surreales Blau und Grün getaucht (siehe Foto oben und unten). Es gab eine große Gruppe von Pilgern aus Österreich, die nach dem Singen eines christlichen Liedes mit großem Pathos die Hymne ihrer Heimatlandes Tirols sangen. Dies machte alles nur noch irrealer, weil im Hintergrund ägyptische Kaufleute laut schrien: “Chai. Hot tea.” Und normalerweise würde man am frühen Morgen nicht so viel Leben inmitten einer Wüste auf alpinen Höhen erwarten.


Oh nein, ich habe nun wirklich keine Erleuchtung auf dem Berge Sinai gefunden, aber die magische Berglandschaft war wirklich einen Besuch wert. Die Wüste ist ein sehr puristischer Ort dabei aber auch höchst riskant, sie kann unserer Geist reinigen oder schlichtweg töten. Viele Europäer sehen die Wüste romantisch, wie es detailreich in Filmen wie ‘Lawrence von Arabien’ gezeigt wird. Jeder Beduine zieht es allerdings vor, in einer Oase mit Wasser und Grün zu bleiben – eine simple Frage des Überlebens.


Die Sinai-Wüste ermöglicht viele Entdeckungen wie Canyons aller Farben, prähistorische Tempel oder den Besuch einer alten Oase. Nach meinem Besuch des Berges Sinai verbrachte ich einige Zeit am Roten Meer, zuerst im ziemlich touristischen Sharm El-Sheikh und danach im eher Hippie-ähnlichen Dahab mit einfachen Strohhütten, die von lokalen Beduinen am Strand vermietet wurden. Dort in Dahab war das Leben damals sehr einfach und entspannt, eine wirklich schöne Erinnerung an dieses besondere und erstaunenswerte Land.